Bibliotheken und Mediatheken - Medien für alle

Bücher, Filme und Zeitungen nutzen zu können, darf nicht davon abhängen, wie viel Geld zur Verfügung steht oder wie gut die eigene Wohnung ausgestattet ist. Damit Medien jedem zugänglich sind, gibt es Bibliotheken und Mediatheken. In der Deutschsprachigen Gemeinschaft bestehen derzeit rund 50 Einrichtungen dieser Art, und es werden stetig mehr.

Das Wort „Bibliothek“ bedeutet so viel wie Büchersammlung. Erste Bibliotheken entstanden schon früh. Damals waren Bücher noch so kostbar, dass nur wenige sie sich leisten konnten. Und nur eine kleine Anzahl Menschen hatte Zugang zum Lesen und Schreiben.

Heute stehen Bibliotheken jedem Bürger offen. Und das Angebot an Medien ist breit gefächert: Neben Büchern bieten die meisten Bibliotheken auch Zeitschriften, Filme, Musik-CDs und Hörbücher zur Ausleihe an.  

Bibliotheken in der Deutschsprachigen Gemeinschaft

In jeder der neun Gemeinden der Deutschsprachigen Gemeinschaft gibt es mindestens eine öffentliche Bibliothek. Die ältesten entstanden schon 1845 in Eupen und St. Vith - damals auf Initiative des Borromäus-Vereins aus Bonn. Der Verein versuchte „dem verderblichen Einflusse, den die schlechte Literatur auf alle Klassen der bürgerlichen Gesellschaft ausübt, durch die Begünstigung und Verbreitung guter Schriften entgegenzuwirken“ (Quelle: Verband der deutschsprachigen Bibliothekare und Bibliotheken Belgiens VDBBB).

Im Laufe der Jahre kamen weitere Bibliotheken hinzu. Diese gründeten fast alle  die jeweiligen Pfarren. Erst in den 1970er Jahren kamen einige Gemeindebibliotheken hinzu.

Heute zählen die neun Gemeinden der Deutschsprachigen Gemeinschaft insgesamt stolze 37 öffentliche Bibliotheken. Die meisten können nur funktionieren, weil engagierte ehrenamtliche Mitarbeiter sie betreuen. Lediglich die größeren Bibliotheken in Kelmis, Eupen, Büllingen und St. Vith verfügen über fest angestelltes Personal.

Fach- und Schulmediotheken

Neben den öffentlichen Bibliotheken gibt es in der Deutschsprachigen Gemeinschaft 12 Fachbibliotheken. Diese halten Bücher und Zeitschriften zu ganz bestimmten Themenbereichen bereit, z.B. die Bibliothek der Krankenpflegevereinigung oder des Musikverbandes Födekam Ostbelgien.

Im September 2000 beschloss die damalige Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft, auch alle neun Sekundarschulen und die Autonome Hochschule Eupen (mit Zweigstelle in St. Vith) mit neuen Mediotheken nach einem einheitlichen Konzept auszustatten. Seither schreitet die Umsetzung voran: mit und mit erhalten die Sekundarschulen neue Schulmediotheken. Alle Informationen zu den Schulmediotheken finden Sie auf dem Bildungsserver der Deutschsprachigen Gemeinschaft.

MediaDG

Seit 2003 vernetzt der so genannte „Verbund MediaDG“ die größeren Bibliotheken und die Schulmediotheken in der Deutschsprachigen Gemeinschaft miteinander. Alle Medien, die dort vorhanden sind, erfasst ein elektronischer Katalog. Er ist im Internet unter mediadg.be einsehbar.

Auf der Internetseite mediadg.be kann jeder Nutzer die vorhandenen Medien in allen angeschlossenen Bibliotheken recherchieren und sogar bestellen. Der Bestand wird laufend erweitert. Die Leser erhalten über MediaDG ebenfalls Zugang zu den Beständen aus 155 öffentlichen Bibliotheken, Fachbibliotheken und Universitätsbibliotheken des Landes Rheinland-Pfalz und des Saarlandes.

Zentralbibliothek des Verbundes ist das Medienzentrum in Eupen. Es transportiert jede Woche die von den Kunden bestellten Medien aus den einzelnen Bibliotheken zu den anderen Bibliotheken. Alle Informationen dazu finden Sie unter dem Menüpunkt „Medienkatalog“.

Die Standorte der rund 50 Bibliotheken und Fachbibliotheken in der Deutschsprachigen Gemeinschaft stehen im „Medienatlas“. So heißt das Verzeichnis aller Menschen und Einrichtungen, die sich in der Deutschsprachigen Gemeinschaft mit Medien beschäftigen. Informationen dazu stehen unter dem Menüpunkt „Medienatlas“.